Klaus-Peter Haupt, Leiter des Schülerforschungszentrum Nordhessen und Future Space-Leiter sowie Gründer des Physik-Clubs Kassel und Pädagoge an der Albert-Schweitzer-Schule, ist überraschend verstorben. Er hat mit seiner leidenschaftlichen Arbeit im Bereich der naturwissenschaftlichen Lehre eine beeindruckende Bildungsinitiative angestoßen. Seine Hingabe, junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern, war außergewöhnlich. Als Lehrer, Seminarleiter und später auch im Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) und im Future Space setzte er sich mit großer Energie dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler durch praktisches Erleben eigenständig forschen und lernen können.

„KP“ war nicht nur ein herausragender Pädagoge, sondern auch ein unermüdlicher Motor und Ideengeber für eine angemessene Bildung in den MINT-Fächern, sowohl in der Schule als auch darüber hinaus. Er begegnete seinen Schülerinnen und Schülern stets auf Augenhöhe und hatte uneingeschränktes Vertrauen in ihre individuelle Entwicklung. Besonders wichtig war ihm, Mädchen und jungen Frauen einen ungezwungenen Zugang zu den MINT-Fächern zu ermöglichen.
Im Rahmen des MNU-Projekts Nawi-LoLa im Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) konnten Mädchen selbstständiges experimentelles Arbeiten in den Naturwissenschaften kennenlernen. Dies erwies sich auch für Schülerinnen mit Migrationshintergrund als wesentliche Unterstützung beim Spracherwerb. KP setzte sich dafür ein, dass alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrem Hintergrund, gleiche Chancen und Möglichkeiten in den MINT-Fächern haben.
Die Stadt Kassel würdigt Klaus-Peter Haupt als Pädagogen und Menschen, der trockene Themen greifbar gemacht hat und zahlreiche junge Menschen zur eigenständigen Forschung animierte. Sein Fachwissen und seine Expertise als Projektpartner wurden auch im Smart City Projekt „AUREA“ geschätzt. Selbst nach seinem Tod setzt er als digitaler Avatar im Sensorik-Park am Auebad seine Mission fort, neue Wege in der Bildung zu gehen.
In seiner über 40-jährigen Lehrertätigkeit an der Albert-Schweitzer-Schule prägte Klaus-Peter Haupt als Pädagoge und Mensch das Lehren und Lernen maßgeblich. Im Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN), das er mitbegründete und das 2011 in ein eigenes Gebäude mit Sternwarte umzog, forschen Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zum Abitur an wissenschaftlichen Problemen und präsentieren erstaunliche Erkenntnisse. Das SFN, ein Kooperationsprojekt der Universität Kassel, der Stadt, des Landkreises und des Landes Hessen, bietet einen erfolgreichen Einstieg in MINT-Karrieren und wird als bedeutendes Bildungsangebot gewürdigt.
Nach seiner Pensionierung wurde Klaus-Peter Haupt CEO des Future Space, der eine neue Dimension der technologischen und wissenschaftlichen Bildung darstellt. Er war ein Botschafter für Jugend forscht in Hessen und MINT-Beauftragter des Hessischen Kultusministeriums. Leider wird er die Eröffnung des neuen Future Space II mit Schwerpunkt Genetik und Lasertechnik im Herbst 2023 nicht mehr miterleben können.
Die Astronomie übte eine magische Anziehungskraft auf Klaus-Peter Haupt aus. Sein Vater nahm ihn als Zwölfjährigen mit zur Sternwarte, und seitdem ließ ihn der Blick in die Sterne nicht mehr los. Klaus-Peter Haupt war Gründer des Astronomischen Arbeitskreises Kassel, der Sternwarte Calden und der Sternwarte am SFN. Er betreute unzählige „Jugend forscht“-Arbeiten und erhielt für sein herausragendes Engagement den Johannes-Kepler-Preis 2014.
Klaus-Peter Haupts Vermächtnis ist eine außergewöhnliche Bildungsinitiative, die junge Menschen dazu inspiriert, sich für die Wissenschaft zu begeistern und ihr Potenzial zu entfalten. Sein Einsatz und seine Leidenschaft werden unvergessen bleiben.