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Prof. Günter M. Ziegler: „Ich unterstütze die Initiative „MINT Zukunft schaffen“, weil sie eine Bühne dafür schafft, junge Leute für die spannenden Probleme und die Schlüsseltechnologien der MINT-Fächer zu begeistern.“

Welche Bedeutung hat MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aus Ihrer Sicht für den Technologiestandort Deutschland?

Intelligente Technologie aus Deutschland basiert auf Ideen. Mathematik und die anderen MINT-Fächer liefern diese Ideen – als Schlüssel zu den Schlüsseltechnologien. Wir haben eine extrem starke „mathematische Industrie“ in
Deutschland. Die mathematische Industrie ist sich dessen oft nicht bewusst, dass sie das ist und ihre Hightech-Produkte mathematischen Methoden viel verdanken – und mit noch mehr „Mathematik drin“ weiter optimiert werden könnten.

Im Zusammenhang mit MINT gibt es  immer noch Trugschlüsse in Köpfen der Menschen: MINT-Köpfe sind keine „Dichter und Denker“.MINT-Themen sind fern von den Menschen und furchteinflößend . MINT-Tätigkeiten sind zweitklassig und perspektivlos.MINT-Berufe sind nichts für Frauen.
MINT-Aufgaben sind nichts für kreative Köpfe. Wie können wir ein Umdenken aus Ihrer Sicht erreichen?

Wir müssen das neue Bild der Mathematik und der MINT-Fächer deutlich machen. Das heißt: nicht über die alten Trugschlüsse jammern, sondern aktiv und selbstbewusst die Mathematik und den ganzen MINT-Bereich neu darstellen. Das geht über spannende Berichte aus der Wissenschaft und von den Anwendungen und ganz stark über Bilder und über Menschen. Es gibt so viele kreative junge Frauen in spannenden Tätigkeiten, hochbezahlte Spezialisten und brillante Generalisten, die ihre naturwissenschaftliche Ausbildung in praktische Perspektiven umsetzen. Die Öffentlichkeit muss genau diese Leute kennenlernen, und sich von ihrer Begeisterung anstecken lassen…

Wie schafft man es, mehr junge Menschen für mathematisch – naturwissenschaftlich – technische Berufe zu begeistern?

Um sich für mathematisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern, muss man sie kennen lernen. Sie müssen konkret werden, mit Beschreibungen, Bildern und Personen – es muss sichtbar werden, dass da junge Leute mit Begeisterung vor spannenden Problemen und Herausforderungen stehen, dass es sehr viele verschiedene interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten zum Mitmachen einladen, dass es „viel zu tun“ gibt, etwa im Finanzbereich und im Fahrzeugbau, bei Verkehrs- und Klimaprognosen. Die Einladung gilt: die Berufsaussichten für Studierende aus den MINT-Fächern sind ja auch hervorragend.


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